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Die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung wirkt sich direkt auf Konzentration, Gesundheit und Produktivität aus. Mindestens 500 Lux und eine ausgewogene Mischung aus Tages- und Kunstlicht helfen dir, effizient und ohne unnötige Ermüdung zu arbeiten.
Schlechte Beleuchtung kann Kopfschmerzen, Müdigkeit oder sogar ein höheres Unfallrisiko verursachen. Deshalb verlangt das Arbeitsschutzgesetz, dass Arbeitgeber für ausreichend und ergonomisch angepasste Beleuchtung sorgen. In diesem Artikel findest du Tipps, wie du Lichtgestaltung gezielt einsetzt, um Augenbelastungen zu reduzieren, die passende Farbtemperatur auswählst und deinen Arbeitsplatz angenehm gestaltest. So schaffst du bessere Bedingungen für den Arbeitsalltag.
Wichtige Grundlagen der Arbeitsplatzbeleuchtung
Mehrere Faktoren bestimmen, ob die Arbeitsplatzbeleuchtung wirklich effektiv ist. Sie beeinflussen, wie gut du siehst, wie anstrengend die Arbeit wird und wie sicher du dich fühlst. Helligkeit, Lichtfarbe und die Art der Beleuchtung spielen dabei jeweils eine eigene Rolle.
Beleuchtungsstärke und Lux
Lux misst die Beleuchtungsstärke und zeigt, wie viel Licht auf eine Fläche trifft. Je nach Tätigkeit brauchst du unterschiedliche Werte: Für Büroarbeiten reichen meist 300 bis 500 Lux, bei präzisen oder feinmotorischen Tätigkeiten solltest du eher 1000 Lux anpeilen.
Zu wenig Licht strengt die Augen an und kann Fehlsichtigkeit begünstigen. Gleichmäßiges Licht hilft, Schatten und Blendungen zu vermeiden – das regeln auch die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.4).
Lichtfarbe und Farbtemperatur
Die Farbtemperatur in Kelvin (K) gibt an, wie das Licht wirkt. Für Innenarbeitsplätze empfiehlt man oft 4000 bis 6500 K, weil das Tageslicht ähnelt und die Konzentration fördert.
Neutral-weiße bis kühlere Lichtfarben halten wach und unterstützen die Leistungsfähigkeit. Warmweiße Töne (unter 3500 K) passen besser in Pausenräume, da sie eher beruhigend wirken. Damit Farben nicht verfälscht erscheinen, sollte der Farbwiedergabeindex (Ra) mindestens 80 betragen.
Direkte und indirekte Beleuchtung
Direkte Beleuchtung – etwa Schreibtischlampen – bringt Licht genau dorthin, wo du es brauchst. Indirektes Licht reflektiert dagegen an Wänden oder Decken und macht das Licht weicher, reduziert Blendung und harte Schatten.
Die Mischung aus beidem sorgt meist für die angenehmste Lichtatmosphäre. Achte darauf, dass Schalter gut erreichbar und Leuchten sicher angebracht sind – Kleinigkeiten, aber sie machen im Alltag echt einen Unterschied.
Gesetzliche Vorschriften und Normen
Bei der Planung der Arbeitsplatzbeleuchtung solltest du verschiedene Vorschriften und Normen kennen. Sie legen Mindestanforderungen an Beleuchtungsstärke, Farbwiedergabe und Sichtverbindung nach außen fest. Je nach Tätigkeit und Arbeitsplatz unterscheiden sich die Vorgaben und schützen letztlich Gesundheit und Sicherheit.
Arbeitsstättenverordnung und ASR A3.4
Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) beschreibt die grundlegenden Anforderungen, auch an die Beleuchtung. Besonders relevant: Räume mit Tageslichtzugang und Sichtverbindung nach draußen – das betrifft nicht nur Büros, sondern auch Pausenbereiche.
Die ASR A3.4 macht diese Vorgaben konkret – sie unterscheidet Mindestbeleuchtungsstärken, Sicherheitsbeleuchtung und Blendungsbegrenzung. Ergonomische und gesundheitliche Aspekte fließen ebenfalls ein.
DIN EN 12464-1 Anforderungen
Die DIN EN 12464-1 ist die maßgebliche europäische Norm für die Beleuchtung am Arbeitsplatz. Sie nennt genaue Werte für Lux, Farbwiedergabeindex (Ra) und Gleichmäßigkeit – und zwar je nach Tätigkeit.
Feinere Sehaufgaben verlangen höhere Werte als allgemeine Bürotätigkeiten. Die Norm gibt dir eine verlässliche Grundlage, um sichere und augenschonende Arbeitsplätze zu gestalten.
Beleuchtungsstärken für verschiedene Arbeitsbereiche
Die Beleuchtungsstärke schwankt je nach Arbeitsbereich. Ein paar Richtwerte:
Arbeitsbereich | Beleuchtungsstärke (Lux) |
---|---|
Büroarbeitsplätze | 500 |
Werkstätten und Montage | 750–1000 |
Lagerräume | 100–300 |
Das sind Mindestanforderungen. Für spezielle Sehaufgaben oder besonders sichere Arbeitsplätze gelten strengere Standards, die auch die ASR A3.4 behandelt.
Bei der Planung solltest du außerdem Blendungsbegrenzung und Farbwiedergabe nicht aus den Augen verlieren, um visuelle Ermüdung zu vermeiden.
Optimale Lichtverhältnisse im Arbeitsumfeld
Damit du gesund und produktiv arbeiten kannst, brauchst du eine kluge Kombination aus Lichtquellen, Lichtverteilung und Kontakt nach draußen. Sowohl Menge und Qualität des Lichts als auch die Anpassung an deine Tätigkeit und Umgebung spielen eine Rolle – das ist manchmal gar nicht so einfach.
Natürliches Licht und Tageslichtquotient
Natürliches Licht wirkt sich enorm auf Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden aus. Der Tageslichtquotient zeigt, wie viel Tageslicht im Verhältnis zur Raumtiefe ankommt. Werte über 2 % sind meist optimal, um ausreichend Helligkeit und Klarheit zu bieten.
Stell deinen Arbeitsplatz möglichst in Fensternähe, damit du vom Tageslicht profitierst. Es fördert den zirkadianen Rhythmus und schont die Augen. Aber: Sonnenlicht sollte nicht direkt auf Bildschirme fallen, sonst blendet es.
Mit großen Fenstern und hellen Wänden kannst du den Tageslichtanteil erhöhen. Reflektierende Oberflächen verteilen das Licht gleichmäßiger – vielleicht nicht immer hübsch, aber praktisch.
Künstliche Beleuchtung und Lichtmodi
Künstliches Licht sollte mindestens 500 Lux bringen, damit du ordentlich sehen kannst. LEDs sind hier oft die beste Wahl, weil sie wenig Strom brauchen und lange halten.
Verschiedene Lichtmodi – direkt, indirekt, akzentuiert – helfen dabei, Blendungen zu minimieren und die Augen zu entlasten. Mit einer Mischung aus Deckenleuchte und Arbeitsplatzlampe kannst du flexibel reagieren, wenn sich deine Bedürfnisse ändern.
Farbtemperaturen zwischen 4000 und 5000 Kelvin unterstützen die Konzentration. Ein hoher Farbwiedergabeindex (CRI ≥ 80) sorgt dafür, dass Farben natürlich wirken – das merkt man besonders bei längerer Bildschirmarbeit.
Gleichmäßige Lichtverteilung und reflexionsarme Oberflächen
Gleichmäßiges Licht verhindert Schatten und Blendungen, die das Sehen anstrengend machen. Künstliches Licht und Tageslicht sollten sich ergänzen, damit keine „dunklen Ecken“ entstehen.
Reflexionsarme Oberflächen an Wänden, Möbeln und Böden halten störende Lichtreflexe in Schach. Das reduziert Ablenkungen und macht die Umgebung angenehmer.
Mit indirekter Beleuchtung lassen sich harte Kontraste vermeiden. Flimmernde Lampen solltest du unbedingt meiden – sie machen müde und setzen die Augen unter Stress.
Sichtverbindung nach außen am Arbeitsplatz
Ein freier Blick nach draußen hilft bei der Erholung und erleichtert die Orientierung. Gerade bei Bildschirmarbeit tut es gut, zwischendurch ins Grüne zu schauen.
Fenster oder Glasfronten sollten so platziert sein, dass du regelmäßig nach draußen sehen kannst. Das Tageslicht gelangt dann besser in den Raum und steigert den Tageslichtquotienten.
Die Sichtverbindung hebt die Stimmung und fördert die Konzentration. Überleg dir, wie du deinen Arbeitsplatz so einrichtest, dass du von natürlichen Ausblicken profitierst – ohne dass Sonnenstrahlen auf den Monitor knallen.
Ergonomische und produktivitätsfördernde Beleuchtung
Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz beeinflusst, wie gut du dich konzentrieren kannst und wie effizient du arbeitest. Sie schützt deine Augen und hilft, Ermüdung vorzubeugen. Es kommt darauf an, das Licht an deine persönlichen Bedürfnisse anzupassen.
Einfluss von Licht auf Konzentration und Effizienz
Mit optimaler Beleuchtung verarbeitest du visuelle Informationen leichter. Bei zu wenig Licht bist du schneller müde, die Konzentration sinkt und die Produktivität leidet.
Für Büroarbeiten sind mindestens 500 Lux sinnvoll. Tageslicht solltest du bevorzugen – es unterstützt deinen Biorhythmus und kann die Leistungsfähigkeit steigern.
Künstliches Licht sollte so eingestellt sein, dass es nicht blendet und möglichst dem Tageslichtverlauf ähnelt. Eine Farbtemperatur um 4000 Kelvin wirkt angenehm und fördert die Leistung.
Technische Lösungen: Screenbars und LED-Arbeitsplatzleuchten
Screenbars sind für den Arbeitsplatz gemacht und lassen sich direkt am Monitor befestigen. Sie werfen ihr Licht gezielt auf die Arbeitsfläche, ohne dass nervige Reflexionen auf dem Bildschirm entstehen – das schont die Augen spürbar.
LED-Arbeitsplatzleuchten bringen mehr Flexibilität ins Spiel, wenn du deine Lichtverhältnisse anpassen willst. Meist kannst du Helligkeit und Farbtemperatur nach Bedarf einstellen und bekommst so eine Ausleuchtung, die wirklich passt.
Mit diesen Leuchten sorgst du für gleichmäßiges Licht am Schreibtisch. Sie nehmen Schatten und Blendungen den Schrecken, was die Augen entlastet und Fehlern am Arbeitsplatz vorbeugt – zumindest meistens.
Arbeitsplatz individuell anpassen
Deine Beleuchtung sollte wirklich zu deiner Sehstärke, deinem Alter und dem passen, was du gerade machst. Ältere Kolleginnen und Kollegen merken oft, dass sie mehr Licht brauchen, um Details noch gut zu erkennen.
Eine gleichmäßige Lichtverteilung hilft dabei, harte Kontraste und lästige Schatten zu vermeiden. Wenn die normale Raumbeleuchtung nicht reicht, dann schnapp dir einfach eine zusätzliche Schreibtischlampe.
Achte auch darauf, dass dich nichts blendet. Stell Lampen lieber seitlich auf und setz auf matte Oberflächen oder Entblendungen, damit keine nervigen Reflexe entstehen. So lässt sich konzentrierter und entspannter arbeiten—und mal ehrlich, wer will schon blinzeln müssen, wenn es auch angenehmer geht?
Fazit: So sieht eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung aus
Die richtige Beleuchtung ist kein Luxus, sondern essenziell für Gesundheit und Produktivität. Wer auf ausreichende Helligkeit, passende Farbtemperaturen und eine durchdachte Mischung aus direktem und indirektem Licht achtet, schützt die Augen, bleibt länger konzentriert und reduziert Ermüdung deutlich. Eine kluge Lichtplanung, die auch Tageslicht einbezieht, schafft optimale Arbeitsbedingungen und sorgt dafür, dass Tätigkeiten nicht zur Belastung werden. Wer hier investiert, legt den Grundstein für effizientes und angenehmes Arbeiten.